Wenn es um die Pflege von Demenzkranken, z. B. im Rahmen einer 24 Stunden Seniorenbetreuung geht, so gibt es in der Kommunikation mit jedem einzelnen Menschen bestimmte individuelle Besonderheiten und Muster. Jede/r Pfleger/in wird bestens wissen, dass es in diesem Bereich selten das eine Patentrezept gibt.
Gerade wenn es um die Beschäftigung von an Demenz erkrankten geht, sehen sich viele Familienangehörige, Freunde oder Pflegepersonen zunächst vor einem unlösbaren Problem, weil sie die betroffenen Menschen oft augescheinlich so sehr in ihrer eigenen Welt befinden, dass sie für „normale“ Spiele nicht zugänglich scheinen. Dennoch findet man im Austausch mit Gleichgesinnten viele gute Ideen.
Besonders Entspannungsspiele mit dementen Menschen (z. B. Krabbelkäfer) können helfen, das Selbstvertrauen der Betroffenen und ihre Wahrnehmung zu steigern und Wohlgefühl zu fördern. So kann beispielsweise das „Krabbelkäfer“-Spiel als Kommunikationsanlass dienen. Die Hand einer Pflegeperson ist der „Käfer“, der durch die Umgebung krabbelt. Tempo ist zu erproben und eher langsam. Der „Krabbelkäfer“ läuft zum Beispiel auf den Tisch, auf die Hand einer anderen Person usw. – begleitet wird dies von Fragen wie „Wo ist der Käfer jetzt?“. Der Käfer wird natürlich nicht notwendigerweise nur von der Pflegeperson gespielt. Die Entspannungsspiele mit dementen Menschen (z. B. Krabbelkäfer) sind sicher nicht immer angemessen (s.o.), können aber oft einen Start oder eine körperliche Aktivierung bedeuten.
Außerdem bietet es sich neben Entspannungsgeschichten und Wortfindungsspielen (Anregungen, Begriffsbilder oder Karten finden sich neben Fachliteratur oft auch im Internet) in vielen Fällen an, musikalische Versuche zu starten. Oft werden Emotionen und Erinnerungen wach, wenn es um altbekannte Reime, Lieder oder Melodien geht. Altbekanntes verhilft hier zu Sicherheit, Wiedererkennen und damit oft Fröhlichkeit. Befindet man sich in einer Lage, wo dies aufgrund lockerer Stimmung angemessen erscheint, können auch einfache Such- oder Ratespiele wie „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ für Heiterkeit sorgen. Betrachten von bekannten Bildern und Fotos kann Ähnliches bewirken. Wo es möglich ist, lassen sich durch Biografiearbeit und Bezüge auf vergangene Tätigkeiten von dementen Menschen oft Ideen finden, was sie erfreuen oder ihnen bekannt vorkommen könnte.
Wichtig ist generell, dass die individuellen Menschen nicht unterfordert und damit auch resigniert werden. Es sollte also sensibel ausprobiert werden, was ihnen Spaß macht und auch für kleine Erfolgserlebnisse sorgt. Nicht nur Entspannungsspiele mit dementen Menschen (z. B. Krabbelkäfer) sind eine Möglichkeit; beliebt sind oft auch anspruchsvollere Spiele wie „Teekesselchen“ oder Sprichwörter raten oder eigene kleine Bastelarbeiten. Entspannungsspiele mit dementen Menschen (z. B. Krabbelkäfer) sind nur eine Möglichkeit von vielen. Eigene Tätigkeit und das Anregen von Gedanken, Stimmungen und Sinneserfahrungen sind Grundsätze, die viele Möglichkeiten bergen.
Das Wichtigste ist, dass die Betreffenden Ernst genommen werden und dies auch signalisiert bekommen.